Ptolemaios I. Soter
C) Griechen, Makedonen, Ägypter und das ptolemaiische Königtum
II.) Ptolemaios I. als Pharao
Die Ptolemaier waren bekanntlich Fremdherrscher im eigenen Land. Deswegen waren sie zur Erhaltung ihrer eigenen Machtbasis auch auf das Wohlwollen der Ägypter angewiesen, die die absolute Mehrheit der beherrschten Bevölkerung darstellten. Dies wiederum bedeutete, daß sie sich auch den Anforderungen stellen mußten, die die Ägypter an ihre Herrscher stellten, und somit die Rolle und die Funktionen eines traditionellen Pharao übernehmen mußten.
Da Alexander der Große in der Ideologie der Epoche der Diadochen die Leitfigur, aber auch eine Legitimationsbasis darstellte und außerdem während seiner Anwesenheit in Ägypten zusätzlich erste Fakten für den Charakter der makedonischen Fremdherrschaft in Ägypten schuf, sollen zuerst seine Rolle und seine Legitimierung als Pharao behandelt werden (s. a) Alexander der Große und seine Legitimation als Pharao), bevor die Ausprägung der Rolle des Ptolemaios I. dargestellt wird (s. b) Ptolemaios I. und seine pharaonischen Pflichten).