Physikotheologie
Christian A. Caroli:
Physikotheologie: Die Natur und ihre Wissenschaften als Glanz Gottes in der Frühaufklärung
publiziert in:
Mohamed Badawi & Christian A. Caroli (Hrg.):
As-Sabil-Sammelbände für Kulturpluralismus;
Band 2: Das Aufeinandertreffen von Kulturen,
S. 177-230.
Konstanz 2009 (badawi - artes afro arabica)
Umfang: 230 Seiten • Format: 24 x 17 cm • ISBN 13: 978-3-938828-26-7
Preis (bis 10/2015): EUR 29,95 (inkl. 7% MwSt.) • Preis (ab 11/2015): EUR 14,95 (inkl. 7% MwSt.)
4. Die geschichtliche Entwicklung und die Hauptvertreter der Physikotheologie
4.1. Angelsächsische Vertreter
4.1.3. William Derham
1713 veröffentlichte William Derham (1657-1735) seine auf seinen 16 Boyle-Lectures von 1711/13 basierende Physico-Theology mit dem Untertitel A demonstration of the being and attributes of God.192 Dieses typisch physikotheologische Werk besteht aus einem Hauptteil, in dem die physikotheologischen Argumente dargestellt wurden, und einem Anmerkungsteil, in dem die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse kompendienhaft untergebracht wurden, da Derham hauptsächlich die „sinnvolle Einrichtung der natürlichen Welt“ und die providentia Dei aufzeigen wollte.193 Hierbei verarbeitete er die Erkenntnisse seiner Zeit sehr gewissenhaft und fügte eigene Beobachtungen aus selbst durchgeführten Experimenten hinzu, so daß die naturwissenschaftlichen Anmerkungen den Anmerkungsteil zum quantitativ umfangreicheren werden ließen, und zwar in einem Umfang, der den der anderen physikotheologischen Werke bei weitem übertrifft.194 Für seine eigenen Beobachtungen hatte er sich dabei auch eine nicht unbedeutende Sammlung an Vögeln und Insekten zugelegt.195 Durch die Zweiteilung seines Werkes entstand nach Büttner196 eine „funktionale Überformung der Kausalmechanik“, indem die im Anhang angeführten naturwissenschaftlichen Fakten so als Anmerkungen dem theologisch-teleologischen Teil untergeordnet wurden.
Insgesamt versuchte Derham in diesem Werk das Wirken einer natürlichen Vorsehung (providentia) nachzuweisen, und zwar zunächst in den ersten drei Büchern anhand der Erde und ihrer Atmosphäre, in den folgenden sechs anhand der Tierwelt und des Menschen und in einem letzten kurzen anhand der Pflanzenwelt.197 Hierbei arbeitete er bei seinen Argumentationen eindeutig mit dem Mittel der Masse, indem er an möglichst vielen Beispielen die Vollkommenheit der Schöpfung jedes einzelnen Bestandteils, aber auch die Vollkommenheit der Schöpfung als ganzer aufgrund der Mannigfaltigkeit und des Zusammenspiels aufzuzeigen versuchte.198
Das Titelblatt dieses Werkes199 ist mit dem Haupttitel Physico-Theology, dem Untertitel Or, a Demonstration of the Being and Attributes of God, from his Works of Creation und den Angaben Being the Substance of XVI Sermons Preached in St. Mary le Bow-Church, London, at the Honble Mr. BOYLE’s Lectures, in the Years 1711 and 1712. und With large notes, and many curious observations never before published versehen. Darunter folgt nach der Nennung des Autors die Angabe des Mottos Mala & impia consuetudo est contra Deos disputare, sive animo id fit, sive simulate. Cicer. de Nat. Deor. L. 2. fine. und schließlich ein Logo und die Angabe von Erscheinungsort, Auftraggeber, Verlag und Erscheinungsjahr. Vor dem eigentlichen Text der Abhandlung sind ohne Paginierung eine vierseitige Widmung (To the Most Reverend Father in God, Thomas, Lord Arch-Bishop of Canterbury, Primate of all England, &c. The surviving Trustee of the Honourable Mr. Boyle’s Lectures.) und ein neunseitiges Vorwort (To the Reader) eingefügt.
Nach einer Einleitung für den 1. Teil (A Survey of the Terraqueous Globe: Introduction (pp. 1-3)) weist er in drei Büchern eine natürliche providentia Dei anhand der Erde und ihrer Atmosphäre nach. Hierbei lautet der Titel des ersten Buches Of the Out-works of the Terraqueous Globe; the Atmosphere, Light, and Gravity.,200 des zweiten Of the Terraqueous Globe it self, in general.201 und des dritten Of the Terraqueous Globe in particular, more especially the Earth.202 Gemäß Derham zeigten die gegenwärtigen Formen der Erde wie z.B. die Einteilung in Berge und Täler sehr deutlich, daß Gott weder ein untätiger Zuschauer sei noch kein Interesse an der Ordnung der Erde habe. Auch habe Gott nicht zulassen können, daß ein so großartiges Werk wie die Erde seine Allmacht unvollendet verlasse oder er sie der Gestaltung durch den Zufall, durch die natürliche Schwerkraft oder durch zufällige Naturereignisse überlasse. Auch bekräftigten die klaren Anzeichen von Weisheit und Macht in der Erde seine Urheberschaft. So seien gerade die Berge, die als hinderlich und unvorteilhaft erscheinen, ein vornehmes Werk Gottes als des großen Schöpfers und bewirkten Gutes in unserer Welt (p. 80). Des weiteren seien auch alle anderen Teile der Erde wie die Land-Wasser-Verteilung, die schädlichen Tiere, die giftigen Substanzen, die stürmischen Winde und die Vulkane, die von einigen als Fehler durch eine zufällige Schaffung ohne Plan angesehen wurden, durch eine weise Vorsehung und Allmacht geschaffen worden, da selbst sie einen Nutzen für das Sein oder Wohlsein unserer Erde oder für die jeweils dort lebenden Kreaturen mit sich brächten (pp. 80-81). Zwar stelle es seit der Antike ein Thema für Klagen dar, daß der menschliche Körper und seine Sinne sehr viele Unzulänglichkeiten gegenüber denen der Tiere aufweise, aber schon Seneca habe darauf eine Antwort vorgewiesen. Derham plaziert hier auch eine genaue Quellenangabe auf Seneca de Benef. l. 2 c. 29 (p. 81). Außerdem betont er die menschliche Begrenztheit und Ignoranz gegenüber der Unbegrenztheit Gottes. Denn trotz der eben aufgewiesenen providentia Dei bewunderten wir aufgrund unseres Verlangens, alles besser wissen zu wollen, die Dinge nicht in ausreichendem Maße, so daß wir aufgrund unserer Ignoranz das Werk der Allmacht als ein Fehlerwerk betrachteten, während es aufgrund unserer starken Begrenztheit im Angesicht der unbegrenzten Weisheit besser wäre, die eigene Begrenztheit zu erkennen und demütig zu sein. Da wir z.T. nicht einmal die uns nächsten Dinge wie unseren Körper und unsere Seele richtig begriffen, wie sollten wir uns da anmaßen, Gottes Werke als die der unbegrenzten Weisheit zu kritisieren oder seinen Willen und seine Pläne zu kennen bzw. gar zu begreifen. Manche griffen nun die Allmacht Gottes aufgrund schlechter Erfahrungen mit den anscheinend widrigen Naturphänomenen an. Aber gemäß dem Brief des Paulus an die Römer203 habe Gott zu seinem eigenen Vergnügen die Welt für uns angenehm gemacht, so daß es für uns besser sei, uns mit unserem Schicksal zufrieden zu geben, statt über unsere Unvollkommenheiten zu lamentieren, obwohl wir in einer wohldurchdachten Welt lebten, in der alles zum Unterhalt, Nutzen und zur Freude des Menschen und der Lebewesen notwendig sei, also alles einem teleologischen Prinzip unterliege (pp. 82-83). Zwar würden wir für unsere Sünden gegeißelt, aber in der Schöpfung herrsche so eine Harmonie, daß wir, wenn wir den von Gott anbefohlenen Weg der Frömmigkeit und der Tugend befolgten und gemäß der göttlichen Gesetze lebten, dem Bösen unserer eigenen Schwäche entrinnen und mit unserem unzulänglichen Körper ein glückliches Leben führen könnten, da unsere Tugend uns vor vielem Übel und die providentia Gottes als eines allmächtigen Wohltäters uns gegen andere schütze (pp. 83-84). Alles werde uns dann in größtem Maße erfreuen, da wir nun erkennten, wie nah wir mit einer anderen Welt verbunden seien, die so gut sei wie diese (p. 84). Somit hat Derham auch die Frage nach dem Übel auf der Erde bearbeitet.
Der Titel des vierten Buches lautet Of Animals in general.204 Aus den Untersuchungen dieses Kapitels ergebe sich nun, daß allein Gott in der Lage gewesen sei, den so gewaltigen Globus mit so einer edlen Tierwelt anzufüllen, in der eine Art die andere unterstütze und v.a. die meisten Arten dem Menschen als dem Haupt der niederen Welt nützlich seien. Daher stelle die Tierwelt eine Manifestation der Herrlichkeit Gottes als Schöpfer dar, der sie als ein Zeichen für den Menschen erschaffen habe, da allein er jedes einzelne Tier mit den ihm jeweils nützlichen Anlagen zur Erhaltung seiner Art bzw. für sein eigenes Wohlsein begabt habe. So sei auch allein Gott in der Lage, die ganzen Kreaturen zu füttern, indem er das Futter den verschiedenen Geschmäckern bzw. die Geschmäcker an das mannigfache Futter anpasse (p. 259). Des weiteren habe Gott die Tiere mit jeweils vorteilhafter „Bekleidung“, Behausung, „Werkzeug“ und „Waffen“ versehen (pp. 259-260). Jedes einzelne Tier sei so kunstfertig an Waffen und Behausungen ausgestattet, daß es sich gegen die Widrigkeiten des Wetters und vor den Übergriffen der Feinde schützen und sich selbst aus Gefahren retten könne, so daß das einzelne Tier und seine Art ihr Überleben sichern könnten. Dabei sei allein Gott in der Lage, das Gleichgewicht der unzähligen Arten auf einer bestimmten Anzahl zu bewahren, so daß die Erde niemals unterbevölkert sei. Auch könne allein Gottes Weisheit den Tieren jeweils die beste Umgebung zum Überleben schaffen und zugleich die Tiere von ihren Organen und ihrer Anatomie her an ihre Umgebung anpassen. Daher sei die Schöpfung der Tierwelt so wunderbar, daß man dadurch zum Lobpreis Gottes angeregt werden müsse, während der Atheismus gemäß Psalm 14205 nur verdammt werden könne (p. 260). Somit verurteilt und widerlegt Derham seiner Meinung nach den Atheismus durch den Nachweis des Waltens der providentia Dei.
Danach folgt eine Einleitung zum zweiten Teil A Survey of the Particular Tribes of Animals. (p. 301 („310“)206), der mit dem fünften Buch A Survey of Man.207 beginnt. Der Mensch sei nun in allen seinen Teilen und allen seinen Zusammenhängen in bester Art geschaffen, so daß sein Körper mit größter Voraussicht, Kunstfertigkeit und Sorgfalt erschaffen worden sei. Des weiteren besitze der Mensch als Privileg und große Ehre als göttlichen Teil eine Seele, die ihm zum Zwecke der Betrachtung der Werke Gottes und damit zur Glorifizierung Gottes als ihres Schöpfers gegeben worden sei. Da nun unsere Seele erkennen, denken, folgern und sprechen könne, könnten wir daraus schließen, daß es unsere Verpflichtung sei, unserem Schöpfer als einem Wohltäter dankbar und gehorsam zu sein und ihn zu preisen (p. 351). Wenn wir aber nicht alle unsere Fähigkeiten einschließlich die unserer Seele zum Schöpferlob einsetzten, sondern uns ihm gegenüber undankbar erwiesen oder gar seine Urheberschaft an der Schöpfung verleugneten, benähmen wir uns noch schlechter als die dümmsten irrationalen Kreaturen, indem wir unsere speziellen Fähigkeiten mißbräuchten (pp. 351-352). Nur wer vom Bösen ergriffen sei und blind seiner Lust folge, könne es fertigbringen, eines der besten Stücke der Schöpfung als eine zufällige Anordnung und Bewegung zu betrachten oder solch ähnliche unsinnige atheistische Thesen aufzustellen, auf die seit der Schöpfung niemals ein Lebewesen gekommen sei. Daher möchte er mit Psalm 139208 sprechen. Derham stellt hier den Atheismus schon als eine Art schlimmster Perversion dar.
Im sechsten Buch wird A Survey of Quadrupeds.209 vorgenommen. Wenn wir nun ausreichend Grund dazu gehabt hätten, unserem Schöpfer für die wundervolle Einrichtung unseres Körpers zu danken, so hätten wir auch genügend Gründe, in den Vierfüßern das Werk desselben Schöpfers und die Scharfsinnigkeit in ihrer Ausführung zu erkennen und zu bewundern (p. 370). Denn von den unzähligen Arten der Vierfüßer sei jede einzelne optimal erschaffen und an ihre Umwelt wie Ort und Futter und ihre Aufgaben im Weltgefüge angepaßt. Wenn wir nun das Glück der Tiere und ihren Nutzen für den Menschen anschauten oder betrachteten, in welchen Teilen der Mensch ihnen ähnelte und in welchen er sich von ihnen unterscheide, erkennten wir, daß alles weit davon entfernt sei, ein Produkt des Zufalls zu sein, sondern daß alles zum Besten, wohlüberlegt und des großen Schöpfers würdig gestaltet worden sei. Für den, der sich weigere, in den Vierfüßern Gott zu sehen, gelte nun Psalm 49210 (p. 371).
Als nächstes nimmt der Autor sich im siebten Buch A Survey of Birds.211 vor. Die Vögel stellten einen anderen Stamm von Kreaturen dar, in dem die Weisheit und der Ruhm Gottes als ihres Schöpfers reichlich manifestiert seien. Wenn wir nun schon den Scharfsinn und die Erfindungsgabe des Menschen lobten, der er ein paar pneumatische Maschinen zu Werke gebracht habe, aber trotzdem nicht in der Lage sei, in der Luft zu schweben, wie müßten wir dann erst den Schöpfer preisen, der es fertiggebracht habe, die Vögel mit einer solch vollkommenen Flugfähigkeit auszustatten und dabei eine solche Vielzahl von Vögeln zu erschaffen (p. 395). Dabei habe er die Vögel bis ins letzte Detail so kunstvoll ausgeformt, daß in der ganzen Vielfalt der Vögel kein Teil fehlplaziert, überflüssig oder unzureichend sei und alle optimal dem Flug angepaßt seien. Daher übertreffe Gott selbst die Nachahmung des begabtesten Künstlers unter allen sterblichen intelligenten Wesen bei weitem (pp. 395-396). Hier plaziert der Autor besonders deutlich das design-Argument in Verbindung mit dem Analogieschluß zwischen dem Weltenschöpfer und einem menschlichen Handwerker.
Als achtes Buch nimmt Derham den Bereich Of Insects and Reptiles.212 durch. Bei der genaueren Betrachtung der Insekten müsse man nun einsehen, daß sie ein klares Zeichen von Planung und Vorsehung seien, so daß es einen weisen Schöpfer und zugleich mit ihm vereinigt einen sorgsamen Bewahrer geben müsse, der sie von der Geburt an mit einer so großen Gewandtheit und einem Vorhersehen zu ihrer Bewahrung und ihrem Guten versehen habe (pp. 431-432). Dabei seien die Insekten auch mit einer solchen Fruchtbarkeit versehen, daß sie auf die anderen Tierarten einen ungeheuren Einfluß ausüben könnten, aber gleichzeitig seien sie in der Lage diese gewaltige Kraft zu ihrem eigenen Nutzen anzuwenden (p. 432).
Das neunte Buch handelt Of Reptiles and the Inhabitants of the Waters.213 Unter dieser Gruppe von „Reptilien“, wie Weichtiere und Spinnentiere, seien viele mit Gift versehen. Dies scheine nun durch seine Verderbnis für die göttlichen Kreaturen jeglicher providentia Dei zuwiderzulaufen, könne aber in Wahrheit zur Bekämpfung von einigen schlimmen Krankheiten verwendet werden und diene im übrigen zur Züchtigung von undankbaren und sündigen Menschen, wobei diese Wesen wahrscheinlich bei den gottlosen Nationen eher vorkämen (pp. 336-338). Das Gift stelle aber auch eine Waffe zur eigenen Verteidigung und zur leichteren Jagd von Beute dar (pp. 338-339). Im Wasser könne man nun eine genauso mannigfaltige, kunstvolle und ruhmvolle Szenerie antreffen wie auf dem Lande, so daß auch diese von der Macht und Kunstfertigkeit und der providentia des unendlichen Schöpfers zeuge (pp. 340-343).
Im zehnten Buch Of VEGETABLES. behandelt er ohne Kapiteleinteilung Anatomy of Vegetables. + Flowers and Seed of Vegetables. + The Support of Vegetables. + Vegetables that are peculiarly useful. (pp. 444 („344“)-463). Auch das Pflanzenreich sei trotz des niedrigen Status der Pflanzen als Kreaturen von solch einer scharfsinnigen Ausführung, Kuriosität und Kunstfertigkeit und an ihre Umwelt angepaßt, indem ihre Blüten im Winter z.B. zum Überleben geschlossen seien und sie andere Mechanismen zur Überwindung des Winters besäßen und sich der Tiere zur Arterhaltung und Verbreitung bedienten, zumal da sie wie für den Bau oder die Ernährung oder zur Bekleidung mannigfaltigen Nutzen brächten (pp. 444-458). Die Pflanzen seien vom Schöpfer zum Wohle des Menschen und der anderen Lebewesen erschaffen worden, indem sie auch schlimme Krankheiten heilten und in dürren Gegenden als Wasserspeicher dienen könnten. Daher seien sie ein klarer Hinwies auf den Weltenschöpfer (pp. 459-463).
Das elfte Buch Practical Inferences from the foregoing Survey. (pp. 464-483) stellt eine Schlußfolgerung aus diesem Werk dar, in der die gewonnenen Erkenntnisse über Gott und der richtige Umgang des Menschen mit Gott dargestellt werden.
Im ersten Kapitel That God’s Works are Great and Excellent. (pp. 464-465) will er gegen die Atheisten und alle anderen sorglosen Beobachter der Werke Gottes festhalten, daß Gottes Werke einzigartig und exzellent seien. Daher stellten diese Werke, die als Abhandlungen über Trivialitäten abgetan würden, gewaltige Entdeckungen der Werke Gottes dar (pp. 464-465). Viele betrachteten nun die Welt als ganze als eine Manifestation des unendlichen Schöpfers, während sie aber einige Teile als für eine genauere Beachtung zu minderwertig betrachteten, jedoch habe diese Arbeit gezeigt, daß alle Teile der Schöpfung vom größten bis hin zum minderwertigsten und am wenigsten beachteten oder gar dem von uns verdammten ein großartiges, ruhmvolles und kunstvolles Werk des Schöpfers seien (p. 465).
Als eine Konsequenz daraus folgert er im zweiten Kapitel That God’s Works ought to be enquired into, and that such Enquiries are commendable. (pp. 466-467), daß Gott seinen Kreaturen nun nicht so viele Fähigkeiten und Vorzüge gegeben habe, um dann vernachlässigt oder verachtet zu werden, sondern um vom vernunftbegabten Teil der Welt in seiner Macht, Weisheit und Göttlichkeit bewundert zu werden. Daher lobe dieses Werk Gott nicht nur wegen seiner Größe, sondern blicke auch in seine Kreaturen hinein und erkunde sie, da wir sie bei eingehenderer Betrachtung immer großartiger fänden und sie immer deutlicher ihren Schöpfer hervorheben würden (p. 466). Diese ganzen Untersuchungen mit ihrem ungeheuren Aufwand dienten nun dazu, herauszufinden, zu welchem Zwecke Gott soviel Kunstfertigkeit, Weisheit und Macht in die Kreaturen gesteckt und uns Sinne gegeben habe, seine Schöpfung zu überblicken, was diese Untersuchungen damit beantworteten, daß wir somit gemäß Hiob 36214 seine Schöpfung bewunderten und ihm als unserem Führer folgen könnten (pp. 466-467).
Nach Kapitel III That God’s Works are manifest to all: whence the Unreasonableness to Infidelity. (pp. 467-470) seien die Werke Gottes für alle Welt sichtbar und damit ein gewichtiges Argument für die Existenz und die Eigenschaften des unendlichen Schöpfers. Daher müsse ein Atheist aufgrund dieses Argumentes als „pervers“ und als sich in der Gewalt des Bösen befindlich erscheinen, da er sich nicht durch rechte Gründe, sondern durch Leidenschaft und Vorurteil leiten lasse. Vor allem besäßen alle Völker, wenn sie nicht Gott selber kennen, so doch zumindest die Vorstellung von etwas Göttlichem und verehrten dieses Göttliche, so daß auch sie, wenn auch mit falschen Folgerungen, aus der Betrachtung der Schöpfung die Notwendigkeit der Existenz des Göttlichen herleiteten, wie auch durch Epikur in Cicer. de Nat. Deor. L. I bestätigt wird (pp. 467-468). Ein Atheist müsse mit einem Ungeheuer unter den intelligenten Wesen, das im Handeln gegen Gott gegen die ganze Welt und gegen seine menschliche Natur handle, verglichen werden. Dabei sei der Atheismus bei getauften und unter Christen aufgewachsenen Menschen, die auch noch die Natur studierten und damit am tiefsten in Gottes Werke eindrangen, am ungeheuerlichsten, da ein solcher Mensch in seiner Sünde seine Wurzeln verlasse (pp. 468-469). Daher stelle es gleichermaßen eine Gotteslästerung dar, Gottes providentia, Sorgsamkeit und Regierung und die letzten Ursachen in Gottes Schöpfung zu verleugnen (pp. 469-470).
Da die Schöpfung, wie Derham im vierten Kapitel That God’s Works ought to excite us to Fear and Obedience to God. (pp. 470-471) schildert, uns die unendliche Weisheit und Macht demonstriere, solle sie uns zugleich zur Furcht vor Gott und zum Gehorsam gegenüber seinen Gesetzen ermahnen und, daß wir für alle Handlungen Gott gegenüber Rechenschaft ablegen werden müßten. Daher bringe die Natur uns gemäß Jeremia 5215 einen spirituellen Nutzen.
Zudem solle gemäß dem fünften Kapitel That God’s Works ought to excite us to Thankfulness. (pp. 471-473) die Schöpfung uns durch alle Altersgruppen und Geschlechter entsprechend Psalm 148216 gleichzeitig auch zur Dankbarkeit und zum Lobpreis verpflichten, da Gott, wie in diesem Buch gezeigt worden sei, seine Göttlichkeit in seine Schöpfung gesteckt habe, indem er jedem einzelnen Geschöpf, sei es auch noch so gering, durch seine Anpassung an seine jeweiligen Lebensumstände ein Leben in Glück und Freude ermöglicht habe. Außerdem habe Gott besonders viel zum Nutzen des Menschen geschaffen, ihm als Auszeichnung eine unsterbliche Seele verliehen, ihm einen besonderen Körper gegeben und sich besonders um seine Sicherheit und sein Glück gekümmert (pp. 471-473).
Das sechste und letzte Kapitel That we ought to pay God all due Homage and Worship, particularly that of the Lord’s-Day. (Antiquity of the Sabbath. + A Seventh-Day a wise Appointment. + Lord’s-Day to be remembered. + Lord’s-Day how to be celebrated. + Lord’s-Day Worship not Indifferent. + Profanation of the Sabbath, &c. + Necessity of the Lord’s Day Worship.) + The Conclusion. (pp. 473-483) beschäftigt sich mit dem richtigen Umgang des Menschen mit Gott und schließt das Werk ab. Aufgrund seiner Schöpfung und seiner Gnade gehöre es zu den Rechten Gottes, daß wir einen von sieben Tagen zu seinen Ehren und zum Andenken seiner Schöpfung verwenden, zumal da es gemäß Genesis 2217 die älteste, universalste, am besten begründbare und notwendigste Pflicht darstelle. Denn dieser Tag sei schon bei der Schöpfung geheiligt, aber wieder vergessen worden und habe auf dem Sinai wieder eingeführt werden müssen (pp. 473-475). Neben der Verehrung Gottes diene der Ruhetag zugleich zur Erholung und Erfrischung unseres Körpers und zur spirituellen Mäßigung und zugleich spirituellen Beschäftigung des Geistes und gemäß Deuteronomium 5218 zur Entlastung der Sklaven bzw. Diener und Nutztiere, da sonst bei ununterbrochener Arbeit und Beanspruchung alles auslaugen würde (pp. 475-477). Der Ruhetag solle nun in Erinnerung an die Schöpfung durch Gott und an die Erlösung durch Christus heiliggehalten werden. Zudem sollten wir uns der Gnade Gottes für unser eigenes Tun und Handeln versichern, deren wir uns bei einer Vernachlässigung Gottes nicht sicher sein könnten (p. 478). Aber der Ruhetag sei nicht einfach ein Ruhetag, sondern zugleich auch mit der Begehung von heiligen Akten durch die intelligenten Wesen in normalerweise öffentlicher Form zwecks des Dankes und der Lobpreisung Gottes verbunden, wie auch schon die Urmenschen Gott in heiligen Handlungen verehrt hätten. Dabei reichten auch die Handlungen allein nicht aus, sondern sie müßten zu Ehren Gottes notwendigerweise an seinem Tag und in seinem Hause stattfinden. Sonst wäre es gemäß Exodus 31219 und Ezechiel 20220 eine Zurückweisung Gottes. So sei die Verletzung des Sabbat bei den Juden z.B. mit dem Tode bestraft worden, während wir Christen aufgrund der Erlösung von den Sünden und vom Satan Gott und damit zur Einhaltung des Ruhetages noch stärker verpflichtet seien (pp. 479-482). So reichert Derham das ganze Kapitel mit der biblisch hergeleiteten Geschichte des Ruhetags und der der kultischen Verehrung Gottes an, was er mit einer Unmenge von Bibelzitaten unterstreicht. So kommt zu der Herleitung der notwendigen „Umgangsformen“ mit Gott aufgrund der providentia Dei eine zweite „religionsgeschichtliche“.
Da nun die Werke Gottes so großartig, weise und akkurat in ihrer Ausführung erschienen und somit die Existenz und die Attribute Gottes bewiesen, könne nach Derhams Resümee der Atheismus zurückgewiesen werden, und wir müßten deswegen gemäß Psalm 5221 Gott gegenüber ehrfürchtig und gehorsam sein, ihm danken, ihn verherrlichen und preisen für seine unendliche Gnade, wobei wir dafür vornehmlich den vorgegebenen Ruhetag nutzen sollten (pp. 482-483). Zu guter Letzt sagt Derham, indem er sein Werk in der Form einer Predigt abschließt: Now to the same infinite God, the omnipotent Creator and Preserver of the World, the most gracious Redeemer, Sanctifier, and Inspirer of Mankind, be all Honour, Praise and Thanks, now and ever. Amen. (p. 483).
Derham wendet in seinen Folgerungen sehr häufig rhetorische Fragen an, indem er z.B. fragt, ob es sich bei dieser Zielgerichtetheit der einzelnen Teile des Systems der Schöpfung auf andere und bei der Mannigfaltigkeit von bis ins Kleinste ausgetüftelten Kreaturen, wie es die Atheisten behaupteten, um eine zufällige Atomzusammenballung handeln könne, was er sofort mit der daraus ersichtlichen Notwendigkeit eines allmächtigen und weisen Ordnungsprinzips negiert. Des öfteren werden auch Verse oder ganze Passagen aus der Bibel mit genauer Stellenangabe zitiert, wobei er bei hymnusartigen Stellen manchmal sich wiederholende Passagen entfernt wie z.B. in Buch XI, Kapitel V beim Psalm 148 in den Versen 3 und 4 das הַלְלוּהוּ („preist ihn“) und manche ausholenden Passagen kurz umschreibt. Er setzt diese Verse v.a. zum Abschluß der Kapitel und da mit Vorliebe zum Abschluß eines Buches, aber besonders im elften Buch bei der Darstellung der Eigenschaften Gottes und des geeigneten Umgangs des Menschen mit Gott zu der Unterlegung seiner Ausführungen ein.
Präsentationstechnisch wurde in diesem Werk zwischen den Seiten 482 und 483 eine Tafel mit diversen geometrischen, biologischen und technischen Skizzen, insgesamt 23 Figuren, untergebracht. Zu Buch IV, Kapitel X (Of the Balance of Animals, or their due Proportion wherewith the World is stocked.) befindet sich auf der Seite 175, Anmerkung (6) zur Verdeutlichung des Gleichgewichts der menschlichen Population zwecks der Vermeidung einer Überbevölkerung (pp. 172-178) eine Tabelle mit einerseits den Verhältnissen zwischen den Eheschließungen und den Geburten und andererseits den Verhältnissen zwischen den Geburten und Sterbefällen an verschiedenen Orten mit der Angabe des jeweils behandelten Zeitraumes und der jeweiligen Quelle. Zu Buch I, Kapitel V (Of Gravity.) listet er schließlich auf den Seiten 31 und 32 in der Anmerkung (1) in einer Tabelle die Ergebnisse von einem Fallversuch mit verschiedenen quecksilbergefüllten und leeren Bällen auf, die zugleich die Gültigkeit des Gravitationsgesetzes Newtons und die Wirkung des Luftwiderstandes aufweist.
Eine ergänzende Betrachtung der in der Physico-Theology nicht behandelten Himmelskörper lieferte Derham 1715 durch seine Astro-Theology. Dieses Werk beruht, wie der Autor schon im Vorwort erwähnt, auf dem kopernikanischen System, das um die brunoische Theorie der Vielzahl der Welten erweitert wurde. Nach einer Einleitung stellt er in sieben Büchern die alten kosmologischen Theorien dar und weist die Überlegenheit des Systems Newtons anhand einer für Laien konzipierten Darstellung der Astrophysik Newtons auf. Aus dieser Darstellung zieht er im anschließenden achten Buch erbauliche Schlußfolgerungen, die wiederum in ethische Aussagen münden. Aber er distanziert sich auch von seiner Physico-Theology, weil er, wie er schon im Vorwort erwähnt, den dortigen Weg als nichtig erkannt habe, so daß sie trotz des richtigen Ansatzes zu Gott zu finden resigniere.222 Die seelischen Nöte der Menschheit aufgrund des kopernikanisch-brunoischen Schocks basierten allein auf der alten Weltvorstellung, während die Welt als ganze mit der wundersamen Herrlichkeit in ihren Einzeldingen die Schöpfung Gottes repräsentiere, so daß jeglicher kosmischer Nihilismus für Derham fehl am Platze sei.223 So beweise für ihn gerade die Vielzahl der Welten Gottes wahre Größe, wobei Derham diesbezüglich von einer grundsätzlichen Bewohnbarkeit anderer Planeten ausging, auch wenn sie nicht notwendigerweise bewohnt seien.224 In bezug auf manche biblische Stelle wie z.B. der stillstehenden Sonne des Buches Josua225 hob er schließlich hervor, daß immer auf die Intention des Berichtenden eingegangen werden müsse. So beachteten Berichte mit einer primär theologisch ausgerichteten Intention nicht immer die naturwissenschaftlichen Details, wie auch kopernikanisch gebildete Menschen nicht immer astronomisch korrekte Beschreibungen benutzten wie z.B. beim Bild von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.226
Die Astro-Theology trug als naturwissenschaftliches Kompendium wesentlich zur Verbreitung des neuen Weltbildes bei. Dabei wurde besonders die im sechsten Buch dargestellte Gravitationstheorie Newtons durch dieses und andere ähnlich ausgerichtete Werke vom Bildungsbürgertum des beginnenden 18. Jahrhunderts aufgenommen.227
Anmerkungen:
192 Groh / Groh (1991), p. 51.
193 Krolzik (1996), pp. 592-593; s.a. Krolzik (1988), pp. 147-148; Arana (1994), pp. 420-421.
194 Krolzik (1988), pp. 147-148.
195 Michel (2008), p. 105.
196 Büttner / Richter (1995), p. 8.
197 Krolzik (1996), p. 593; s.a. Arana (1994), p. 421.
198 Steinmann (2008), pp. 114-115.
199 Die folgenden Stellenangaben ohne weitere Ausführungen beziehen sich sämtlich auf: Derham (1713); nicht kursive Passagen sind im Original kursiv.
200 pp. 4-37: Kapitel I: Of the Atmosphere in general. (pp. 4-14); II: Of the Winds. (pp. 14-19); III: Of the Clouds and Rain. (pp. 20-26); IV: Of Light. (pp. 26-31); V: Of Gravity. (pp. 31-37).
201 pp. 37-59: Kapitel I: Of the figure of the Terraqueous Globe. (pp. 39-42); II: Of the Bulk of the Terraqeous Globe. (pp. 43); III: The Motions of the Terraqeous Globe. (pp. 43-46); IV: Of the Place and Situation of the Terraqeous Globe, in respect of the Heavenly Bodies. (pp. 46-47); V: The Distribution of the Earth and the Waters. (pp. 47-53); VI: The great Variety and Quantity of all things upon, and in the Terraqeous Globe, provided for the Uses of the World. (pp. 53-59).
202 pp. 60-84: Kapitel I: Of the Soils and Moulds in the Earth. (pp. 61-63); II: Of the various Strata or Beds observable in the Earth. (pp. 63-67); III: Of the Subterraneous Caverns, and the Vulcano’s. (pp. 68-70); IV: Of the Mountains and Valleys. + The Conclusion. (pp. 70-84).
203 Rom. 9,20-21: (20) ὦ ἄνθρωπε, μενοῦνγε σὺ τίς εἶ ὁ ἀνταποκρινόμενος τῷ θεῷ; μὴ ἐρεῖ τὸ πλάσμα τῷ πλάσαντι· τί με ἐποίησας οὕτως; (21) ἢ οὐκ ἔχει ἐξουσίαν ὁ κεραμεὺς τοῦ πηλοῦ ἐκ τοῦ αὐτοῦ φυράματος ποιῆσαι ὃ μὲν εἰς τιμὴν σκεῦος ὃ δὲ εἰς ἀτιμίαν; („(20) Nay, but, O Man, who art thou that repliest against God? Shall the thing formed say to him that formed it; Why hast thou made me thus? (21) Hath not the Potter power over the Clay, of the same lump to make one Vessel of honour, and another to dishonour?“); Bibelzitate aus diesem Werk werden neben der Originalversion in der dortigen allein benutzten englischen Übersetzung angegeben.
204 pp. 85-261: Kapitel I: Of the five Senses in general. (pp. 86-87); II: Of the Eye. (pp. 88-113); III: Of the Sense of Hearing. (Of the Ear. + Of Sound.) (pp. 114-137); IV: Of the Sense of Smelling. (pp. 138-140); V: Of the Taste. (pp. 141-143); VI: Of the Sense of Feeling. (Of the Feeling. + Animal’s Feeling.) (pp. 143-145); VII: Of Respiration. (pp. 146-159); VIII: Of the Motion of Animals. (pp. 159-167); IX: Of the Place allotted to the several Tribes of Animals. (pp. 167-169); X: Of the Balance of Animals, or their due Proportion wherewith the World is stocked. (pp. 169-178); XI: Of the Food of Animals. (+ Of Animal’s Mouths. + Of Animal’s Throats. + Of Animal’s Stomach. + Animal’s Sagacity to get Food. + Animal’s Care of Their Young. + Preservation of Animals in Winter. + Animal’s Laying. + The Conclusion.) (pp. 179-214); XII: Of the Clothing of Animals. (pp. 214-225); XIII: Of the Houses, and Habitations of Animals. (pp. 226-237); XIV: Of Animal’s Self-Preservation. (pp. 238-244); XV: Of the Generation of Animals. (pp. 244-258); XVI: The Conclusion. (pp. 259-261).
205 Ps. 14,1: אָמַר נָבָל בְּלִבּוֹ אֵין אֱלֹהִ֑ים \ הִשְׁחִיתוּ הִתְעִיבוּ עֲלִילָה אֵין עֹשֵׂה־טֽוֹב׃ („Der Tor spricht in seinem Herzen: ‚Es ist kein Gott!‘ Sie haben Verderben angerichtet, sie tun abscheuliche Taten; da ist keiner, der Gutes tut.“)
206 Die hier verwendete Ausgabe weist passagenweise eine eindeutig durch Druckfehler entstellte Paginierung auf, die zu Doppeldeutigkeiten führt. Deshalb werden hier die korrigierten Seitenzahlen angegeben, wobei bei Gliederungsübersichten die jeweils dort angegebene in Anführungszeichen mit angegeben wird.
207 pp. 301 („310“)-353: Kapitel I: Of the Soul of Man. (Of Men’s Genii. + Of Man’s Invention.) (pp. 302-322); II: Of Man’s Body, particularly it’s Posture. (pp. 322-328); III: Of the Figure and Shape of Man’s Body. (pp. 328-329); IV: Of the Stature and Size of Man’s Body. (pp. 329-334); V: Of the Structure of the Parts of Man’s Body. (pp. 334-336); VI: Of the Placing the Parts of Man’s Body. (pp. 336-338); VII: Of the Provision in Man’s Body against Evils. (pp. 339-343); VIII: Of the Harmony between the Parts of Man’s Body. (pp. 343-347); IX: Of the Variety of Men’s Faces, Voices, and Hand-Writing. (pp. 347-350); X: The Conclusion of the Survey of Man. (pp. 351-353).
208 Ps. 139,14: אוֹדְךָ עַל כִּי נוֹרָאוֹר נִפְלֵיתִי נִפְלָאִים מַעֲשֶׂ֑יךָ וְנַפְשִׁי יֹדַעַת מְאֹֽד׃ („I will praise thee, for I am fearfully and wonderfully made, marvellous are thy Works: and that my Soul knoweth Right well.“)
209 pp. 354-371: Kapitel I: Of their Prone Posture. (pp. 354-357); II: Of the Heads of Quadrupeds. (pp. 357-361); III: Of the Necks of Quadrupeds. (pp. 361-362); IV: Of the Stomachs of Quadrupeds. (pp. 363); V: Of the Heart of Quadrupeds. (pp. 364-366); VI: Of the Difference between Man and Quadrupeds in the Nervous Kind. (pp. 367-370); VII: The Conclusion. (pp. 370-371).
210 Ps. 49,13b: ...נִמְשַׁל כַּבְּהֵמוֹת נִדְמֽוּ׃ („He is like the Beasts that perish.“)
211 pp. 372-396: Kapitel I: Of the Motion of Birds, and the Parts ministering thereto. (The Wings of Birds. + The Tails of Birds. + The Legs of Birds.) (pp. 372-379); II: Of the Head, Stomach, and other Parts of Birds. (pp. 379-386); III: Of the Migration of Birds. (pp. 386-389); IV: Of the Incubation of Birds. (+ Nidification &c. of Birds.) (pp. 390-395); V: The Conclusion. (pp. 395-396).
212 pp. 397-432: Kapitel I: Of Insects in general. (pp. 397-399); II: Of the Shape and Structure of Insects. (pp. 399-400); III: Of the Eyes and Antennæ of Insects. (pp. 400-402); IV: Of the Parts and Motion of Insects. (pp. 402-408); V: The Sagacity of Insects to secure themselves against Winter. (pp. 409-413); VI: Of the Care of Insects about their Young. (+ Nidification of Insects.) + The Conclusion. (pp. 413-432).
213 pp. 433-443 („343“): Kapitel I: Of Reptiles. (pp. 433-439 („339“)); II: Of the Inhabitants of the Waters. (pp. 439 („339“)-443 („343“)).
214 Ijob 36,24-25: (24) זְכֹר כִּי־תַשְׂגִּיא פָעֳל֑וֹ אֲשֶׁר שֹׁרְרוּ אֲנָשִׁים: (25) כֹּל־אָדָמ חָזוּ־ב֑וֹ אֱנוֹשׁ יַבִּיט מֵרָחֽוֹק׃ („(24) Remember that thou magnifie his Work, which Men behold. (25) Every Man may see it, Man may behold it afar off.“)
215 Jer. 5,21-22: (21) שִׁמְעוּ־נָא זֹאר עַם סָכָל וְאֵין לֵ֑ב \ עֵינַיִם לָהֶם וְלֹא יִרְאוּ אָזְנַיִם לָהֶם וְלֹא יִשְׁמָֽעוּ׃ (22) הַאוֹתִי לֹא־תִירָאוּ נְאֻם־יְהֹוָה אִם מִפָּנַי לֹא תָחִילוּ \ אֲשֶׁר־שַׂמְתִּי חוֹל גְּבוּל לַיָּם חָק־עוֹלָם וְלֹא יַעַבְרֶ֑נְהחוּ \ וַיִּתְגָּעֲשׁוּ וְלֹא יוּכָלוּ וְהָמוּ גַלָּיו וְלֹא יַעַבְרֻֽנְהוּ׃ („(21) Soolish People, and without Understanding, who had Eyes, and saw not, and had Ears and heard not. (22) Fear ye not me faith the Lord? will ye not tremble at my Presence, which have placed the Sand for the Bound of the Sea, by a perpetual Decree, that it cannot pass it, and though the Waves thereof toss themselves, yet can they not prevail, though they roar, yet can they not pass over it?“)
216 Ps. 148: (2) הַלְלוּהוּ כָל־מַלְאָכָ֑יו הַלְלוּהוּ כָּל־צְבָאָֽו׃ (3) הַלְלוּהוּ שֶׁמֶשׁ וְיָרִ֑חַ הַלְלוּהוּ כֹּל־כּוֹכְבֵי אֽוֹר׃ (4) הַלְלוּהוּ שְׁמֵי הַשָּׁמָ֑יִם וְהַמַּיִם אֲשֶׁר מֵעַל הַשָּׁמָֽיִם ... (5) ...כִּי הוּה צִוָּה וְנִבְרָֽאוּ׃ (6) וַיַּעֲמִידֵם לָעַד לְעוֹלָֽם הָק־נַתַן וְלֹא יַעֲבֽוֹר׃ (7) הַלְלוּ אֶת־יְהֹוָה מִן־הָאָ֑רֶץ תַּנִּינִים וְכָל־תְּהֹמֽוֹת׃ (8) אֵשׁ וּבָרָד שֶׁלֶג וְקִיט֑וֹר רוּחַ סְעָרָה עֹשָׂה דְבָרֽוֹ׃ (9) הֶהָרִים וְכָל־גְּבָע֑וֹת עֵץ פְּרִי וְכָל־אֲרָזִֽים׃ (10) הַחַיָּה וְכָל־בְּהֵמָ֑ה רֶמֶשׂ וְצִפּוֹר כָּנָֽף׃ [...] (13) יְהַלְלוּ אֶת־שֵׁם יְהֹוָה כִּי־נִשְׂגָּב שְׁמוֹ לְבַדּ֑וֹ הוֹדוֹ עַל־אֶרֶץ וְשָׁמָֽיִם׃ („(2) Praise him all his Angels, Praise him all his Hosts; (3) Sun, Moon, Stars of Light, (4) Heavens of Heaven, and Waters, above the Heavens... (5b) For he commanded, and they were created: (6) he hath also established them for ever and ever: he hath made a Decree which they shall not pass. (7) [umschrieben:] And not these Celestials alone, but the Creatures of the Earth and Waters too, even the Meteors, (8) Fire and Hail, Snow and Waters, stormy Wind fulfilling his Word (9) Mountains and Hills, Trees, (10) Beasts and all Cattel, Creeping things, and flying Fowl... (13) Let them praise the Name of the Lord, for his Name alone is excellent: his Glory is above the Earth and Heavens.“)
217 Gen. („Exod.“) 2,2-3: (2) ...וַיִּשְׁבֹּת בַּיּוֹם הַשְּׁבִיעִי מִכָּל־מְלַאכְתּוֹ אֲשֶׁר עָשָֽׂה׃ (3) וַיְבָרֶךְ אֱלֹהִים אֶת־יוֹם הַשְּׁבִיעִי וַיְקַדֵּשׁ אֹת֑וֹ כִּי בוֹ שָׁבַת מִכָּל־מְלַאכְתּוֹ אֲשֶׁר־בָּרָא אֱלֹהִים לַעֲשׂוֹת׃ („(2b) he rested on the seventh Day from all his Work which he had made (3) And God blessed the seventh Day, and sanctified it, because that in it he had rested from all his Work.“)
218 Dtn. 5,13-15: (13) שֵׁשֶׁר יָמִים תַּעֲבֹד וְעָשִׂיתָ כָּל־מְלַאכְתֶֽךָ׃ (14) וְיוֹם הַשְּׁבִיעִי שַׁבָּת לַיהֹוָה אֱלֹהֶ֑יךָ לֹא תַעֲשֶׂה כָל־מְלָאכָה אַתָּה וּבִנְךָ־וּבִתֶּךָ וְעַבְדְּךָ־וַאֲמָתֶךָ וְשׁוֹרְךָ וַחֲמֹרְךָ וְכָל־בְּהֶמְתֶּךָ וְגֵרְךָ אֲשֶׁר בִּשְׁעָרֶיךָ לְמַעַן יָנוּחַ עַבְדְּךָ וַאֲמָתְךָ כָּמֽוֹךָ׃ (15) וְזָכַרְתָּ כִּי־עֶבֶד הָיִיתָ בְּאֶרֶץ מִצְרַיִם וַיֹּצִאֲךָ יְהֹוָה אֱלֹהֶיךָ מִשָּׁם בְּיָד חֲזָקָה וּבִזְרֹעַ נְטוּיָ֑ה עַל־כֵּן צִוְּךָ יְהֹוָה אֱלֹהֶיךָ לַעֲשׂוֹת אֶת־יוֹם הַשַּׁבָּֽת׃ („(13) Six Days shalt thou labour, and do all thy work: (14) but the Seventh is the Sabbath of the Lord thy God; in it thou shalt not do any work, thou, nor thy Children, Servants, Cattle, or Stranger, that thy Man servant, and Maid servant may rest as well as thou. (15) And remember, that thou wast a servant, &c. therefore the Lord thy God commanded thee to keep the Sabbath-day.“ (Die kursiven Passagen im englischen Text stellen von Derham vorgenommene freie Umschreibungen des biblischen Originaltextes dar.))
219 Ex. 31,13: ...אַךְ אֶת־שַׁבְּתֹתַי תִּשְׁמֹ֑רוּ כִּי אוֹת הִוא בֵּינִי וּבֵינֵיכֶם לְדֹרֹתֵיכֶם לָדַעַת כִּי אֲנִי יְהֹוָה מְקַדִּשְׁכֶֽם׃ („... My Sabbaths ye shall keep; for it is a sign between me and you throughout your Generations; that ye may know that I am the Lord, that doth sanctify you.“)
220 Ez. 20,20: וְאֶת־שַׁבְּתוֹתַי קַדֵּ֑שׁוּ וְהָיוּ לְאוֹת בֵּינִי וּבֵינֵיכֶם לָדַעַת כִּי אֲנִי יְהֹוָה אֱלֹהֵיכֶֽם׃ („Hollow my Sabbaths, and they shall be a Sign between me and you, that ye may know that I am the Lord your God.“)
221 Ps. 5,8 („5.7“): וַאֲנִי בְּרֹב חַסְדְּךָ אָבוֹא בֵיתֶ֑ךָ \ אֶשְׁתַּחֲוֶה אֶל־הֵיכַל־קָדְשְׁךָ בְּיִרְאָתֶֽךָ׃ („But as for me, I will come into thine House in the multitude of thy Mercy, and in thy fear will I worship towards thy holy Temple.“)
222 Krolzik (1996), p. 593; s.a. Krolzik (1988), p. 149; Arana (1994), p. 422.
223 Philipp (1957), pp. 154-155.
224 Krolzik (1988), p. 148; s.a. Arana (1994), p. 423.
225 Jos. 10,12-13: (12) אָז יְדַבֵּר יְהוֹשֻׁעַ לַיהֹוָה בְּיוֹם תֵּת יְהֹוָה אֶת־הָאֱמֹרִי לִפְנֵי בְּנֵי יִשְׂרָאֵ֑ל וַיֹּאמֶר לְעֵינֵי יִשְׂרָאֵל שֶׁמֶשׁ בְּגִבְעוֹן דּוֹם וְיָרֵחַ בְּעֵמֶק אַיָּלֽוֹן׃ (13) וַיִּדֹּם הַשֶּׁמֶשׁ וְיָרֵחַ עָמָד עַד־יִקֹּם גּוֹי אֹיְבָיו הֲלֹא־הִיא כְתוּבָה עַל־סֵפֶר הַיָּשָׁ֑ר וַיַּעֲמֹד הַשֶּׁמֶשׁ בַּחֲצִי הַשָּׁמַיִם וְלֹא־אָץ לָבוֹא כְּיוֹם תָמִֽים׃ („(12) Damals redete Josua zu JHWH, [und zwar] an dem Tag, als JHWH die Amoriter vor den Söhnen Israel dahingab, und sagte vor den Augen Israels: Sonne, stehe still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! (13) Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis das Volk sich an seinen Feinden gerächt hatte. Ist das nicht geschrieben im Buch Jaschar? Die Sonne blieb stehen mitten am Himmel und beeilte sich nicht unterzugehen, ungefähr einen ganzen Tag lang.“)
226 Krolzik (1988), pp. 148-149; s.a. Arana (1994), p. 422; Michel (2008), p. 67.
227 Krolzik (1996), p. 593.