Physikotheologie
Christian A. Caroli:
Physikotheologie: Die Natur und ihre Wissenschaften als Glanz Gottes in der Frühaufklärung
publiziert in:
Mohamed Badawi & Christian A. Caroli (Hrg.):
As-Sabil-Sammelbände für Kulturpluralismus;
Band 2: Das Aufeinandertreffen von Kulturen,
S. 177-230.
Konstanz 2009 (badawi - artes afro arabica)
Umfang: 230 Seiten • Format: 24 x 17 cm • ISBN 13: 978-3-938828-26-7
Preis (bis 10/2015): EUR 29,95 (inkl. 7% MwSt.) • Preis (ab 11/2015): EUR 14,95 (inkl. 7% MwSt.)
1. Begriff, geistige Wurzeln und Anliegen
1.2. Religiöse und geistige Wurzeln
1.2.4. Vorströmungen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Liber naturae schließlich durch Johann Arndt, den altlutherischen Dogmatiker und Mediziner Johann Gerhard und viele andere betont.27 1632 veröffentlichte der Pädagoge und Theologe Johann Amos Comenius (1592-1670) seine mystisch-theosophisch gefärbte physikotheologische Synopse mit der Programmatik, daß nicht „die Natur zu erforschen [ist] auf das Licht der Heiden hin, das trübe und tückisch flackert, sondern auf das sonnenhafte Antlitz hin, das Jesus Christus in die Finsternisse der Welt gestellt hat [...], denn bei Dir ist die Quelle des Lebens und in Deinem Lichte sehen wir das Licht (Ps. 36,10)“. Der Jesuitenkardinal Robert Bellarmin (1542-1621) ging in seinem Werk De adscensione mentis in deum per scalas creaturarum von 1618 schon vor Christian Wolff von einer Erkenntnisleiter zu Gott aus, deren fünfzehn Stufen Mensch, Erdkreis, Wasser, Luft, Feuer, Sonne, Mond und Sterne, Seele, Engel, Göttliches Sein, Göttliche Macht, Gottes theoretische Weisheit, Gottes praktische Weisheit, Gottes Erbarmen, Gottes Gerechtigkeit in kontinuierlicher Abfolge seien.28
Anmerkungen:
27 Philipp (1957), p. 57; s.a. Krolzik (1988), pp. 18-21; Michel (2008), pp. 91-92.
28 Philipp (1957), pp. 57-58.