Die Nihal European University in Sudan
Planungskommission der Nihal European University in Sudan (Hrg.):
Konzept zur Gründung einer europäischen Universität im afrikanisch-arabischen Raum – Die Nihal European University in Sudan (dt./engl.)
Konstanz 2007 (badawi - artes afro arabica)
Umfang: 119 Seiten dt. + 113 Seiten engl. • Format: 21 x 14,8 cm (A5) • ISBN 13: 978-3-938828-16-8
Preis (bis 10/2015): EUR 24,99 (inkl. 7% MwSt.) • Preis (ab 11/2015): EUR 14,95 (inkl. 7% MwSt.)
Konzept – Teil C: Bildungsprinzipien und Profil der Nihal European University in Sudan
I.) Grundsätze einer modernen Bildung für die Nihal European University in Sudan
b) Spezifische Prinzipien für die Nihal European University in Sudan
Neben den unter vorherigem Punkt formulierten allgemeinen Bildungsprinzipien sind für die universitäre Bildung und Ausbildung an der Nihal European University in Sudan weiterhin die folgenden drei Prinzipien relevant:
1.) Interdisziplinarität
Im Interesse der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, zum projektbezogenen Problemlösen und zur Förderung innovativen Denkens sollen in sämtlichen Studiengängen auch interdisziplinäre und interfakultäre Aufgabenstellungen erarbeitet werden. Wie diese in den Lehrveranstaltungen und Projekten ausgestaltet werden, ist in den jeweiligen Fachbereichen zu spezifizieren. Auf alle Fälle ist von Anfang an darauf zu achten, ein breites Angebot an fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen und ggf. auch Praktika für Studierende aller Studiengänge bereitzustellen.
2.) Interkulturalität
Sämtliche Studiengänge der Nihal European University in Sudan sind so konzipiert, daß eine breite und fundierte Fremdsprachenausbildung Teil der Obligatorik ist. Neben Englisch als genereller Unterrichtssprache werden alle Studierenden eine weitere europäische Sprache, bevorzugt Deutsch, Französisch, Spanisch oder später auch Italienisch, lernen und mit den damit verknüpften landeskundlichen Veranstaltungen einen Einblick in die jeweilige Kultur erhalten.
Auch wenn Englisch die präferierte Unterrichtssprache sein wird, werden in bestimmten Fachbereichen ausgewählte Lehrveranstaltungen – aus technischen Gründen wohl bevorzugt Wahlpflichtveranstaltungen – auch in einer anderen Fremdsprache abgehalten werden. Weiterhin soll für einzelne Fachstudiengänge erwogen werden, aufgrund fachlicher Besonderheiten und arbeitsweltlicher Anforderungen an das Fach den Bereich möglicher Zweitsprachen zu erweitern bzw. zu spezifizieren.
Die Fachwissenschaften sollen zusammen mit ihren kulturellen Grundlagen vermittelt werden. Diese sind unter Berücksichtigung der internationalen Zusammenhänge auch auf sudanesische Interessen und Perspektiven rückzubeziehen (z.B. sudanesisch-europäische Technik- und Modernisierungsgeschichte; sudanesische Weltwirtschaftsbeziehungen; Sprach-, Literatur- und Kulturvergleich etc.). Zugleich sollen im Interesse der allgemeinen Politik und Tendenzen der Arabisierung auch grundsätzlich die arabischen termini technici vermittelt werden.
Einen wesentlichen Beitrag zur Interkulturalität von Forschung und Lehre werden in der Aufbauphase und auch später die voraussichtlichen Partnerhochschulen der Nihal European University in Sudan in Deutschland und in anderen Ländern leisten können. Erste Gespräche sind bisher mit dem Rektor der Universität Konstanz geführt worden.
3.) Verbindungen zur Praxis
Schon im Grundstudium sollen die Studierenden die berufliche Praxis kennenlernen, z.B. durch Expertengespräche und durch Praktika. Letztere sollen sich dadurch auszeichnen, daß die Studierenden für einen begrenzten Zeitraum – angedacht sind 2-6 Monate – in einer außeruniversitären Organisation tätig werden. Während dieser Zeit sollen sie sowohl einen Einblick in die Strukturen der jeweiligen Organisation erhalten als auch durch eigenes, wo immer möglich, auch durch eigenverantwortliches Arbeiten, bisher Gelerntes anwenden und für ihr Studium relevante, neue Erfahrungen machen.
Für ein solches Praktikum kommen v.a. die sudanesischen Partnerorganisationen der Nihal European University in Sudan, z.B. Firmen, Behörden, Medien und Schulen, in Frage. Auch Praktika, die in Zusammenarbeit mit den Partnerhochschulen im Ausland organisiert werden, sind hier relevant.
Um eine enge Verzahnung von Studium und Praxiserfahrung zu gewährleisten, sollen Praktika vor ihrem Beginn rechtzeitig mit den jeweiligen Fachbereichen abgesprochen werden. Die Studierenden brauchen eine Genehmigung sowohl für den von ihnen vorgeschlagenen Praktikumsplatz als auch für den Zeitraum, den das Praktikum umfassen soll. Die Fachbereiche sollen, in Zusammenarbeit mit der Coaching Academy eine Liste von möglichen Praktikastellen erarbeiten und fortlaufend aktualisieren.
Das Erstellen von Praktikumsberichten ist obligatorisch. In diesen sollen die Studierenden ihre Tätigkeiten darstellen und in bezug auf die Inhalte ihres Studiums reflektieren. Diese Berichte sollen als Studienleistungen betrachtet und entsprechend bewertet werden.
Auch die in diesem Bericht vorgeschlagenen Institute sollen die Verbindung zur außeruniversitären Praxis fördern.